Rückblick – Veranstaltungs-
entwicklung „unter Corona“
5.7.2021 | Das „Corona“ Jahr 2020/2021 hielt
und hält einige Herausforderungen für die
Koordinierungsstelle und ihr Veranstaltungs-
angebot bereit. Nach einer „in letzter
Sekunde“ durchgeführten Vernetzungs-
veranstaltung mit dem PSZ Pfalz in Speyer,
verabschiedete sich nicht nur die Welt,
sondern auch die Ko-Stelle im März 2020 in
den Lockdown. Events und Veranstaltungen
wurden großflächig abgesagt und so erging
es auch dem hiesigen Angebot.
Um die Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu
lassen, wurde auf Online-Alternativen
umgestellt. Nach einem kurzen Sommer in
Präsenz konnten diese Formate im neuen
Jahr (leider oder zum Glück?) ausgeweitet
werden und volle Fahrt aufnehmen. So blickt
das Kollegium auf gut besuchte Schulungen
(sozusagen unsere „Klassiker“) mit Frau
Machleit, Frau Zagaynova und Frau de Vries
zurück. Zudem bereicherten Herr Dr.
Czycholl, mit dem Thema „Sucht und
Migration“ und Frau Dr. Yeboah, mit dem
Thema „Rassismus und (psychische)
Gesundheit“ das Schulungsportfolio der
Koordinierungsstelle. Die Aktualität der
beiden Themenkomplexe zeigt die in Summe
dreistellige Anmeldezahl.
Herr Czycholl, der als Koryphäe seines
Fachgebiets gilt, vermittelte den Teil-
nehmenden bildhaft und mit Zitaten großer
Dichter, die Belastungen des Migrations-
prozesses und wie diese Suchterkrankungen
fördern können. Um diese bedarfsgerecht
aufzuarbeiten, benötigt es einer tief-
greifenden transkulturellen Kompetenzent-
wicklung. Interkulturelle Kommunikations-
abläufe können nur durch Reflexion ver-
standen werden und den Grundstein für
einen barrierefreien Weg in das Ver-
sorgungssystem der Suchthilfe legen.
Rassismus und rassistische Diskriminierung
beinhalten strukturelle, interpersonelle und
individuelle Aspekte, die sich historisch und
kontextuell verändern. Rassistisches Han-
deln, sowie rassistische Diskriminierungs-
erfahrungen im Gesundheitswesen sind u.a.
die wichtigsten Determinanten von
gesundheitlichen Ungleichheiten in der
Bevölkerung. Internationale Studien der
vergangenen 30 Jahre belegen, dass
rassistische Diskriminierung eine
unabhängige Einflussgröße für die
psychische und physische Gesundheit
darstellt. Insbesondere die psychische
Gesundheit wird durch rassistische
Diskriminierung erheblich beeinträchtigt. Im
Beitrag stellte Frau Yeboah die Folgen
rassistischer Diskriminierung bei der
Gesundheitsversorgung dar und diskutierte
im Anschluss Lösungsstrategien zur
Überwindung von Rassismus.
Die Koordinierungsstelle bedankt sich bei
allen Referent:innen und Teilnehmer:innen
für die bereichernden Veranstaltungen und
den intensiven Austausch. Ein besonderer
Dank geht an die rheinlandpfälzische Psycho-
therapeutenkammer, die als Kooperations-
partner die Zertifizierung der verschiedenen
Schulungen möglich macht.
Mit sinkenden Inzidenzen kann sich künftig
wieder auf Präsenzveranstaltungen gefreut
werden. Onlineformate, zu spezifischen
Themen, werden aber nach wie vor ein
Bestandteil des Angebots der
Koordinierungsstelle bleiben.